„Glücklich sind nicht die Menschen, die keine Sorgen haben, sondern die, die positiv mit Dingen leben, die alles andere als perfekt sind.“
Systemisches Denken betrachtet jegliches Verhalten grundsätzlich als kontextbezogen, also das Ergebnis sich gegenseitig beeinflussenden Verhaltens der Mitglieder eines Systems, z. B. Familie, Team, Gruppen.
Dementsprechend richtet systemische Beratung ihren Fokus immer auf den Kontext, in dem Probleme oder Symptome entstehen. Anstatt lediglich auf das Symptom oder den Symptomträger zu sehen. Spezielle Fragetechniken oder Aufstellungen von Situationen ermöglichen aus einer anderen Perspektive auf das Geschehen zu blicken und dadurch neue Zusammenhänge zu erkennen.
Dadurch kann das Verhalten anderer Systemmitglieder transparent gemacht werden und verstanden werden. Mit diesen neuen Erkenntnissen werden geeignete Lösungsstrategien erarbeitet.
In der systemischen Sexualtherapie wird ein ähnlicher Ansatz verfolgt wie in der allgemeinen systemischen Therapie. Der Fokus liegt auf dem Kontext und den Beziehungsdynamiken, die das sexuelle Verhalten und Erleben beeinflussen. Anstatt sich nur auf sexuelle Symptome oder Störungen zu konzentrieren, wird ein umfassendes Verständnis für die sexuellen Muster innerhalb der Partnerschaft angestrebt.
Durch spezielle Fragetechniken und das Aufstellen von Situationen wird es möglich, die sexuellen Interaktionen und deren Einfluss auf die Beziehung aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Dies hilft dabei, bisher unbewusste Zusammenhänge zu erkennen und das Verhalten der Partner zueinander transparenter zu machen.
Mit diesen neuen Einsichten können dann gemeinsam mit dem Therapeuten Lösungsstrategien entwickelt werden, die zu einer erfüllteren und zufriedenstellenden Sexualität führen. Es wird ein sicherer Raum geschaffen, in dem sexuelle Themen ohne Wertung erforscht und besprochen werden können, um so eine erfüllte Partnerschaft und Sexualität zu erreichen.